Alter Gasthof in List – Entschädigung für Dammholz wegen Änderung des B-Plans

Alter Gasthof in List – Entschädigung für den Abrissunternehmer und Bauherren des Grundstücks Unglaublich aber wahr.

500 Sylter und Syltfans hatten sich am Sonntag in List versammelt, um ihren Unbillen gegen den Abriss “Alter Gasthof in List” kundzutun. Unbillen klingt altbacken, am Ende trifft der Begriff den Nagel auf den Kopf. Er wird eingesetzt, wenn der Mensch wenig Macht hat. Zum Beispiel wenn man über Jahreszeiten oder Wettererscheinungen spricht. Und anscheinend auch über Bebauungspläne von Herrn Andreas Dammholz oder ander Investoren.

Eine Entschädigung für Dammholz wegen Änderung des B-Plans

Aus dem Wirrwarr der Informationen schält sich so langsam ein Bild heraus. Es soll Bebauungspläne für die Fläche “Alter Gasthof in List” geben. Es dürfen dort Doppelhaushälften gebaut werden. Da der Bauantrag von Dammholz im Juli 2021 Jahres positiv beschieden wurde, gibt es kaum eine Alternative, als dem Bauvorhaben zuzusehen. Denn der Antragsteller genießt einen sogenannten Vertrauensschutz. Dieser gilt 7 Jahre. Sollte die Gemeinde es schaffen, diesen B-Plan zu ändern, dann müsste sie eine Entschädigung zahlen. Am Ende dürfte unter Umständen also der Lister Bürgermeister dem Bauherren Andreas Kammholz noch einen Scheck in nicht unerheblicher Höhe überreichen. Ob in der Entschädigung dann auch die Kosten für den Abriss enthalten sind, ist nicht bekannt.

Der Vertrauensbruch 

Alter Gasthof in List und der Vertrauensbruch – Der beschriebene Vertrauensschutz gilt vielleicht für beide Seiten.  Wenn ja, dann ist seitens des Bauherren ein Bruch vollzogen worden, der nicht ungesühnt bleiben dürfte. Sollte es hier tatsächlich einen Rechtsansatz geben – und die öffentliche Hand klagt – dann wird es langwierige Verfahren bei den Verwaltungsgerichten geben. Zunächst auf Kosten der Steuerzahler. 

Alter Gasthof in List – Mögliche Maßnahmen

Besteht die Möglichkeit dem Eigentümer das Gelände wegzunehmen? Nein, wir leben zum Glück in einer Demokratie und so etwas darf natürlich nicht passieren. Im besten Fall, muß der Auftraggeber des Abrisses, Andreas Dammholz, den Gasthof wieder aufbauen. Möglichst im Originalzustand incl. der wertvollen Bibelfliesen. Ein schwacher Trost, jedoch ein Exempel, dass Investoren vielleicht in Zukunft von ähnlichen Missetaten fernhält. Die Frage die sich stellt, ist: Wieso gibt es für das Gelände einen Bebauungsplan für Doppelhaushälften? Denn für einen Neubau auf dem Gelände des Alter Gasthof in List, sollte der gesunde Menschenverstand auch den Abriss voraussetzen. Also hat Kammholz hier zwar voreilig aber doch einvernehmlich mit der Entscheidung des Baugremiums der Gemeinde List gehandelt? Wir denken, ein solch erfolgreicher und findiger Unternehmer, wie Andreas Kammholz nun einmal ist, wird einen Abriss nicht durchführen, bevor er sich rechtlich nicht in alle Richtungen abgesichert hat.

Alter Gasthof in List und die Sylter Empörung

Natürlich hatten die Anwesenden an diesem sonnigen Wintertag in List  recht. Und selbstverständlich wird der Protest zur Kenntnis genommen. Bezeichnend, dass der Lister Bürgermeister nicht in der Liste der Redner auftauchte. Er war privat verhindert. Verständlich, schaut man sich die Statements und die Kritik in den sozialen Medien an. Es wäre aber doch interessant gewesen, Herrn Ronald Benck auf dem Podium zu hören. Ob Lanserhof oder Dünenpark. In Bencks Amtszeit hat sich einiges getan. Nicht immer teilten die Lister Einwohner seine Begeisterung für neue Bauten und Veränderungen. Vielleicht eine seiner letzten Möglichkeiten, vor einer größeren Menschenmenge frei zu reden. Denn Kritiker der Inselpolitik, die als Nörgler und Negativdenker verrufen sind, werden angehört. Es ist nun offensichtlich geworden, dass es so nicht weitergeht. Wir müssen einen positiven Weg für Sylt finden.  Am 15. Mai wird gewählt, dann werden wir sehen, wer in den Inselgemeinden List, Kampen, Hörnum und Wennigstedt-Braderup bei der Bürgermeisterwahl gewinnt. Es bleibt schwer, denn bei allem Engagement sind unsere Politiker – ob nun fähig oder nicht, Freizeitkapitäne, die es auf Investorenseite mit Vollprofis zu tun haben. So kann man ihnen vielleicht noch nicht mal einen Vorwurf machen. Das wirft die nächste Frage auf: Ändern Wahlen Befindlichkeiten oder Fakten?