News von der Insel Sylt
Neuer Tourismuschef in Hörnum ab 1. März 2023

Neuer Tourismuschef in Hörnum – Noch ist es nicht offiziell, doch wie es scheint, wird die Amtssprache in der südlichsten Gemeinde der Insel zukünftig bayerisch angehaucht. Der “alte” Tourismuschef Peter Ulf Geisler ist nach zwei Jahren im gegenseitigen Einvernehmen aus dem Amt ausgeschieden. Es scheint keine Ruhe einzukehren im beschaulichen Hörnum.
Die Zeit auf der Nordseeinsel hat der scheidende Amtsinhaber mit den Worten kommentiert, dass es ein “schwieriges politisches Umfeld” gäbe. Auf der Insel ist die angespannte Lage zwischen der AWGH und der CDU längst kein Geheimnis mehr.
Im Februar 2021 trat Geisler mit den Worten an:
„Ich werde mich aber aus der Hörnumer Politik raushalten, zuständig bin ich für den Tourismus. Ob die Politik sich verträgt oder nicht, ist mir egal.“
Knappe zwei Jahre später ist die Liebe abgekühlt. Geblieben ist die Erkenntnis, dass sich ein solch exponierter Posten, wie der des Tourismuschrefs sich nicht aus der Tagespolitik heraushalten kann. Speziell in einem 1000 Seelen Ort wie Hörnum. Sein Engagment in Hörnum bekam Geisler auf Facebook (!) quittiert. Dort hieß es seitens der CDU:
Peter Ulf Geisler
„Nun ist zu hoffen, dass die Gemeindevertretung diesmal ein glücklicheres Händchen hat als beim letzten Mal, denn Hörnum braucht auf der Position endlich Ruhe, sowie touristische und betriebswirtschaftliche Kompetenz.“
Für Geisler ganz klar eine Rufschädigung, deren Wiedergutmachung gerichtlich geltend gemacht werden sollte. Geisler hatte bereits Wochen vor diesem Facebookpost seinen Abschied verkündet. Warum nun noch einmal nachgetreten wird, ist ihm nicht klar.
„Ich werde mich gegen die aus meiner Sicht unwahren und rufschädigenden Aussagen der CDU Hörnum zur Wehr setzen.“
Einmalig ist wohl, dass der Inhaber des örtlichen Edeka-Marktes, der gleichzeitig Chef der dortigen CDU ist, Geisler Hausverbot erteilte. Die Fehden in der Politik des kleinen Ortes erinnern an Don Camillo und Peppone. Dabei wäre es sehr wünschenswert, wenn in Hörnum endlich alles seinen normalen Lauf geht.

Der Nachfolger ist mit dem Thema Touristik selbstverständlich vertraut und wird seinen neuen Job im Frühjahr 2023 antreten. Schade, dass es für den Titel des “Kurdirektors” keine lokale Lösung gibt. Da der kommende Amtsinhaber in Westerland zur Schule gegangen ist, kennt er sich zumindest auf der Insel aus. Und vielleicht rettet ja ein wenig südländische Begeisterung die Saison 2023.
Zuletzt war Hörnum durch diverse Bauprojekte in die Schlagzeilen gekommen. Auch der Bürgermeister Speth hatte des öfteren die Headline der lokalen Presse geziert, da es Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung gab. Unter anderem durchsuchte der Zoll mit 18 Beamten die Räume des Tourismusservice. Vorwurf damals:
Die Saisonkräfte des Tourismusservice seien nicht richtig bezahlt worden. Hinzu kamen Hinweise, dass der Sohn des Bürgermeisters jahrelang kostenlos an der Zapfsäule getankt hat, die der Gemeinde gehörte. Diese Staatsanwaltschaft interessierte dies natürlich. Doch vor Gericht kam nichts wirklich handfestes zu Tage und ein Urteil blieb aus. Doch die Zwietracht war gesät im Inselsüden.
Neuer Tourismuschef in Hörnum
Die Schlagzeile „Neuer Tourismuschef in Hörnum“ werden wir auf jeden Fall noch öfter hören. Die bisherigen Kanidaten waren allesamt qualifiziert und sind nach und vor ihrem Arrangement in anderen Gemeinden oder der privaten Wirtschaft untergekommen. Ohne Probleme. So zieht es den scheidenden Kurdirektor zurück in die Heimat. Dort wird er wieder in der Tourismusbranche als Geschäftsführer arbeiten.
Blicken wir in die Inselmitte: !n Westerland ist Peter Douven bereits über ein Jahrzehnt Chef der Verwaltung.Trotz oder wegen unpopulärer Entscheidungen? Wir erinnern uns an die Geschichte mit dem Autokino oder aber vor kurzem die Kündigung der Dauercamper auf dem Campingplatz in Westerland. Vielleicht muß ein Kurdirektor einfach mal die Ellenbogen ausfahren?
In Hörnum hiess es dagegen also zum neunten mal innerhalb von neun Jahren: Neuer Tourismuschef in Hörnum gesucht! 77.000 Euro beträgt das Schmerzensgeld übrigens… – pro Jahr
Wir sind gespannt und werden weiterhin berichten.
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