Pendler
Erneute Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt – Pendler ratlos

Erneute Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt – Pendler ratlos
Beinahe jede Morgen das gleiche Drama: Frierende Pendler, die zum Teil bei Minusgraden verharren. Unklare Aussagen der Bahn. Aus fünf Minuten werden zwanzig Minuten Verspätung. Irgendwann stellt sich heraus, dass der Bahnverkehr komplett eingestellt wurde und der Arbeits- oder Schultag gar nicht oder verspätet begangen wird.
Nein, wir reden nicht von der sibirischen Eisenbahn. Die Rede ist von der Strecke, die der Deutschen Bahn am meisten Profit bringt. Die Strecke zwischen Niebüll und der Insel Sylt ist seit Jahren marode und wird nur mäßig saniert. Die Kosten für die Überfahrt werden teurer und der Service immer schlechter. Fragt man die Pendler, so sind diese ratlos.
Denn einen anderen Weg nach Sylt, gibt es natürlich für die 4.000 Menschen nicht, die sich jeden Morgen auf die Insel quälen. Auf die Frage, warum man sich das antut, kommt bei den meisten die Antwort, dass es auf Sylt Arbeit gäbe, während auf dem Festland das Angebot eher übersichtlich sei.
Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt ein Running Gag?

Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt
Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt – Alternativen?Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt – Alternativen?40% (!) der Züge sind pünktlich. Entschädigung für Verspätungen gibt es nicht. Die Fähre von Römo wäre die einzige Möglichkeit. Witze machen die Runde. Es wäre schneller von Hamburg nach Westerland zu fliegen…. den Transit aus Nordfriesland nach Hamburg inbegriffen.
Welche Auswirkungen die mangelhafte Logistik der Deutschen Bahn hat, wird ersichtlich, wenn man auf die “geplante” Reparatur im November zurückblickt.
Als der Zugverkehr wegen Gleisbauarbeiten nur von Klanxbüll nach Keitum durchgeführt wurde und es von Keitum nach Westerland mit dem Bus weiter ging, da wurde in der Schule auf Fernunterricht gesetzt, denn neben einigen Schülern, hätte ein großer Teil der Lehrer nicht oder nur verspätet den Unterricht leiten können.
Einen Plan, wie die Deutsche Bahn das Desaster “Marschbahn” lösen will, gibt es offensichtlich nicht. Kündigungen von Arbeitnehmern sind die Folge. Die Kosten, die die Deutsche Bahn durch Verspätungen oder Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt für die Sylter Firmen erzeugt, sind noch nicht erfasst, dürften aber leicht im sechsstelligen Bereich im Monat liegen.
Unseren Newsticker, der Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt dolumentiert, brauchen wir gar nicht mehr zu editieren. In den letzten Monaten ist es unerträglich oft vorgekommen, dass die Züge unpüntlich waren.
Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt – Gründe?
Die Gründe für die Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt sind eine Mischung aus menschlichen Fehlern, den Jahreszeiten und Planungsfehlern. Da bleiben auf der Strecke schon mal Betonklötze liegen, Kabel werden aus Versehen durchgeschnitten, die Klimaanlagen im Zug fallen aus, die Lok nicht betankt oder Reparaturen benötigen mehr Zeit als gedacht. Die Pendler werden den Verdacht nicht los, dass eher Flickschusterei betrieben wird, statt die Infrastruktur anständig aufzubauen. Dass es geht, beweist das neue Abfertigungsterminal, das auf Sylt enstanden ist. Das hilft den Pendlern natürlich nicht, wohl aber den Bewohnern der Insel, die am Wochenende zu den im Bereich der Autoverlade liegenden Supermärkten möchte. Ob der Plan der Deutschen Bahn zumindest in diesem Bereich aufgehen wird, wird der nächste Sommer zeigen.
Zugausfälle auf der Strecke nach Sylt ?
Es gibt eigentlich nur zwei Alternativen. Entweder mehr bezahlbaren Wohnraum für Sylter Arbeitskräfte schaffen oder auf dem Hindenburgdamm eine Straße bauen. Ersteres ist ein grundsätzliches Problem der Insellage. Und der Trend der Sylter Unternehmen geht gezwungenermaßen in eine ganz andere Richtung. Hört man sich bei den Firmen auf der Insel um, so fällt auf, dass osteuropäische Arbeitskräfte nicht mehr reichen. Die Fühler werden bereits nach Bangladesch ausgestreckt. Denn hier warten viele gut ausgebildete Kräfte auf ihren Einsatz auf der Perle der Nordsee. Die Straße über den Hindenburgdamm ist reine Utopie und würde den Verkehr auf Sylt definitiv in den Kollaps treiben. Es sei denn, man würde die Maut ähnlich hoch oder höher ansetzen wie die Überfahrt. Doch der Naturschutz geht auf Sylt vor und eine Straße durch ein Naturschutzgebiet zu bauen wäre fatal.
Bei beiden Alternativen ist also die Wahrscheinlichkeit so hoch wie zwei gleichzeitige Sechser im Lotto. Deshalb wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern.
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