Das diesjährige Punk-Protestcamp auf Sylt ist offiziell zu Ende gegangen. Die Teilnehmer haben die Festwiese in Tinnum sauber und aufgeräumt hinterlassen, teilweise sogar Rasen auf beanspruchten Flächen neu gesät. Einzig ein paar zurückgelassene Fahrräder zeugen noch von der mehrwöchigen Veranstaltung.
Trotz des ordentlichen Zustands des Campgeländes bleibt bei vielen Syltern Unmut über die Geschehnisse während des Camps. Eine Online-Petition mit dem Ziel, zukünftige Protestcamps auf der Insel zu verhindern, hat bereits knapp 1.400 Unterschriften gesammelt, davon 800 von Inselbewohnern. Der Kreis Nordfriesland muss sich nun mit dem Anliegen befassen, ob weitere Camps untersagt werden können.
Die Organisatoren der „Aktion Sylt“ planen derweil schon für das nächste Jahr. Sie wollen 2025 mehr Programm, wie Konzerte, Workshops und Demonstrationen auf die Beine stellen. Dafür soll auch eine größere Musikanlage zum Einsatz kommen.
Ursprünglich sollte das Gelände bereits Ende August geräumt sein, doch die Frist wurde von der Gemeinde zweimal verlängert. Die Veranstalter begründeten die Verzögerung mit logistischen Problemen beim Abtransport von Material. Bis zu 200 Menschen hatten im Juli und August auf der Wiese für mehr soziale Gerechtigkeit demonstriert.
Das erste Punk-Camp auf Sylt fand 2022 als Reaktion auf das 9-Euro-Ticket statt. Seitdem sorgen die jährlichen Veranstaltungen bei Insulanern und Urlaubern für kontroverse Diskussionen, auch wegen Vorkommnissen wie Vandalismus und aggressivem Betteln durch einzelne Teilnehmer.