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Wellness-Urlaub für Regale: Der REWE in Tinnum macht sich hübsch

Sylt – Auch ein Supermarkt hat seine Eitelkeiten. Wer in den letzten Monaten eifersüchtig zum „großen Bruder“ am Autozug geschielt hat, darf sich nun freuen: Der REWE-Markt im Tinnumer Gewerbegebiet zieht nach und gönnt sich eine umfassende Beauty-Behandlung. Das Motto lautet: Einmal liften, bitte!
Dass es nötig war, pfeifen die Möwen zwar noch nicht von den Dächern, aber der Wettbewerb im eigenen Haus schläft nicht. Wir erinnern uns: Im letzten Winter hat sich der REWE am Industrieweg (direkt beim Autozug) bereits ordentlich in Schale geworfen. Seitdem glänzt dort alles in neuem Licht, die Gänge wirken breiter und die Kühltheken summen leiser vor sich hin. Da wollte der Standort in Tinnum natürlich nicht länger das Aschenputtel spielen. „Was der am Autozug kann, kann ich schon lange“, scheint sich die Filiale gedacht zu haben und hat nun die Handwerker bestellt.


Für die Kunden bedeutet das: Jetzt noch schnell die Vorräte aufstocken, denn der Samstag, 22. November 2025, wird der vorerst letzte Tag sein, an dem die Kassen piepen. Pünktlich um 21:00 Uhr fällt der Hammer, und wo sonst Einkaufswagen rollen, regieren dann für knapp zwei Wochen Bohrmaschine und Malerpinsel.
Aber keine Panik auf der Titanic (oder im Watt): Niemand muss verhungern. Während sich der Tinnumer Markt für seine große Verwandlung zurückzieht, hält der besagte, bereits schick gemachte Kollege am Autozug die Stellung. Der Umweg ist kurz, und man kann dort gleich noch einmal begutachten, wie das Endergebnis einer solchen „Frischekur“ aussieht. Man könnte fast sagen: Der eine Markt macht den Schönheitsschlaf, der andere schmeißt den Laden.
Lange dauert der Entzug aber nicht. Der Zeitplan ist so straff wie ein gut gespanntes Vorsegel. Schon am Donnerstag, den 4. Dezember 2025, öffnet der Markt in Tinnum wieder seine Pforten – und zwar schon ab 07:00 Uhr morgens.
Das Timing könnte kaum besser sein: Gerade rechtzeitig, um die Stiefel für den Nikolaus zu füllen und den Weihnachtsbraten zu planen, erstrahlt der Laden in neuem Glanz. Wir sind gespannt, ob er den Kollegen am Autozug optisch überholen kann. Bis dahin wünschen wir den Handwerkern frohes Schaffen und dem Markt gute Erholung im Wellness-Urlaub!

Sylt im Sturm: Zwischen ausgebuchter Abreise und unerschütterlichem Fußballherz

Wer an diesem Samstagmorgen auf Sylt aus dem Fenster schaut, bekommt das volle Herbst-Programm geboten: Starkregen peitscht gegen die Scheiben, der Wind zerrt an allem, was nicht niet- und nagelfest ist, und die Nordsee vor Westerland zeigt sich als aufgewühltes, graues Ungetüm. Noch hält die Ebbe das Wasser auf respektvollem Abstand, doch die Szenerie ist ein unmissverständlicher Vorgeschmack auf das, was da noch kommt – und auf das Abreise-Chaos, das der Insel am Sonntag bevorsteht.

Die Insulaner nehmen es, wie immer, mit einer Mischung aus Pragmatismus und trockenem Humor. In Wenningstedt hat das Team vom „Strandhafer“ vorsorglich das Vorzelt abgebaut. Das Restaurant selbst hat natürlich geöffnet, wobei sich der Spaß am „Draußen sitzen“ bei den aktuellen Windgeschwindigkeiten und horizontalen Regenschauern doch merklich in Grenzen hält.

Der perfekte Sturm: Abreisewelle trifft auf Wetterwarnung

Während der Wind heute Vormittag laut Prognose eine kleine Pause einlegt, nimmt er am Sonntag noch einmal gewaltig Fahrt auf – Böen um die 40 Knoten sind angesagt. Das allein wäre schon ungemütlich. In Kombination mit der erwarteten Abreisewelle wird es jedoch zu einem echten Problem. Das Ende des Windsurf World Cups und das lange Wochenende spülen Tausende von der Insel, doch die Fluchtwege werden rar.

Fähre: Ein Fahrplan mit Lücken

Wer auf die Fähre von List nach Dänemark spekuliert, muss seinen Tag genau planen. Wegen des angekündigten extremen Hochwassers hat die FRS den Fahrplan für Sonntag angepasst. Es fahren nur noch ausgewählte Fähren.

Laut aktuellem Sonderfahrplan finden folgende Abfahrten statt:

  • Ab List auf Sylt: 06:00 Uhr, 06:35 Uhr, 07:30 Uhr, 17:30 Uhr, 18:30 Uhr, 19:25 Uhr
  • Entsprechende Fahrten finden auch ab Havneby statt. Reisende sollten sich aber unbedingt kurzfristig rückversichern.

Autozug: Das Nadelöhr ist bereits dicht

Auch auf der Schiene sieht es düster aus. Die Online-Tickets und Stellplatzkapazitäten für den Sylt Shuttle sind am Sonntag im Zeitfenster von 7:00 Uhr bis 17:30 Uhr bereits komplett ausgebucht. Davor und danach gibt es nur noch wenige Restplätze. Wer ohne Reservierung anreist, sollte viel Geduld und einen guten Podcast mitbringen.

Personenverkehr per Marschbahn

Erfahrungsgemäß können starke Stürme auch den regulären Personenverkehr der Bahn erheblich beeinträchtigen. Auf der windanfälligen Marschbahnstrecke kann es zu Verspätungen oder sogar zu Zugausfällen kommen. Ein Blick in die DB Navigator App vor der Abfahrt ist dringend zu empfehlen.

Während alle flüchten, spielen sie Fußball

Doch während die einen die Insel fluchtartig verlassen wollen, gibt es andere, die dem Wetter mit einer bewundernswerten Haltung die Stirn bieten. Auf dem Sportplatz an der Grundschule Boy Lornsen in Tinnum rollt der Ball. Trotz Sturm und Regen ziehen die C-Juniorinnen vom Team Sylt ihr Heimspiel gegen die SG Leck/Achtrup/Ladelund durch. In einer Zeit, in der reihenweise Veranstaltungen abgesagt werden, zeigen diese Mädels, was Leidenschaft und Teamgeist bedeuten. Sie sind der leuchtende Beweis dafür, dass auf Sylt nicht alles stillsteht, nur weil der Wind etwas lauter pfeift. Eine fantastische Leistung, die jede Unterstützung von der Seitenlinie verdient!

Kurzum: Wer es am Sonntag nicht im ersten Anlauf von der Insel schafft, gewinnt einen unfreiwilligen, aber vielleicht auch charmanten Zusatztag. Denn eines ist sicher: Wer am Sonntag nicht wegkommt, der sitzt bis Montag fest.

Foto: Otto